CategoriesGeschichte der Bohnen-, und Steinchenspiele

Die Geschichte des deutschen Bohnenspiels.

Spielpastor Fritz Jahn beschrieb in seinem Buch „Alte Deutsche Spiele“ 1917 erstmals vom Bohnenspiel. Darin berichtet er von seiner Reise im Jahr 1908 ins damalige russische Estland. In einem Gutshof fand er ein Dublett eines Bohnenspielbrettes. Das Original ist bis heute im Winterpalast der Zaren in Sankt Petersburg aufbewahrt. Es war ein Geschenk aus Persien für die Zarin Katharina die Große.

Das Bohnenspiel zeigt große Ähnlichkeit mit den zentralasiatischen und arabischen Mancala /Mankala Spielen, wenn man ihre Spielregeln analysiert. Es passt auch sehr gut zur Herkunftsgeschichte des Spiels.

Im 19. Jahrhundert waren die traditionellen Hauptverbreitungsgebiete des Bohnenspiels, das Baltikum, Ost- und Westpreußen und Pommern. Durch die Oktoberrevolution im Baltikum starb das Spiel durch die Enteignung, Vertreibung und Ermordung der deutschen Adelsfamilien ab 1917 aus.

Im Ostgebiet des Deutschen Reiches hat das Bohnenspiel nach 1945 aufgehört zu existieren. Der Grund war die Vertreibung der deutschen Bevölkerung. In der DDR wurde das verdrängte Bohnenspiel glücklicherweise in alten Spielebüchern wiederentdeckt. So wurden es in den 1980er Jahren in Annaberg-Buchholz und in Berlin wieder unter dem Namen „Sabo“und „Badari“ Bohnenspiele vertrieben.