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Mancala Geschichte

Mancala – 5000 Jahre alt, aber immer noch sowas von beliebt!

Mancala oder auch Mangala, Mankala genannt, was abgeleitet vom arabischen „befördern, transportieren“ bedeutet, ist der Hauptbegriff für diese Art von Brettspielen, die ihr zu zweit spielen könnt. Vor allem in Afrika und Asien sind sie sehr beliebt. Das Umverteilen von Spielsteinen, die in Mulden liegen, ist das Besondere.

Man behauptet das Richard Jabson als erster Europäer im 17. Jahrhundert in einem seiner Werke das Mancala wissenschaftlich beschrieben hat. Der Hauptbegriff Mancala wurde wohl 1894 von Stewart Culin, einem Ethnologen, geprägt. Dieser verfasste einen Aufsatz über die weltweite Verbreitung dieser Spiele.

Der genaue Ursprung der Mancala Spiele ist unbekannt. Archäologische Funde aus dem 4 Jahrhundert n. Chr.  sowie aus dem 6-7 Jahrhundert n. Chr. am Roten Meer, bei Ägypten, in Matara, Eritrea und Äthiopien belegen die ältesten Spielbretter dieser Art. In dem „Buch der Lieder“  welches im 10 Jahrhundert  n. Chr. von Abu l-Faradsch aus Isfahan geschrieben wurde, ist Mancala erstmals namentlich erwähnt.

Ob es sich bei den archäologischen Funden in Ägypten, Sri Lanka und Zypern tatsächlich um Spielbretter des heutigen Mancala mit seinen Muldenreihen handelt, ist nicht eindeutig bewiesene. Dennoch weist vieles darauf hin das es sich dabei um Ur-Varianten des heute so populären Mancala handeln könnte.

Deshalb sind einige Experten der Meinung, dass Mancala das älteste Spiel der Welt ist! – „5000 Jahre alt“.

Um 1640 kamen die westafrikanischen Mancala Varianten mit dem Sklavenhandel nach Westindien, USA und Südamerika. Auch in Zentralasien wie Indien, Südchina, Südthailand, Malaysia (Congkak o. Conkak) und Indonesien gelangten die Spiele durch die Ausbreitung des Islam dort hin.

In Teilen von Europa sind traditionelle Mancala Varianten beschrieben worden. Im Schloss Weikersheim in Baden-Württemberg stehen zwei Mancala Tische aus dem früheren 18. Jahrhundert. Diese wurden zumeist von Adligen, wohlhabenden Kaufleuten oder Gutsherren gespielt und waren unter dem Namen Bohnenspiel oder Steinchenspiel bekannt.

800 Namen der traditionellen Mancala Varianten werden im Internet genannt. Manche bezeichnen dieselben Spiele, andererseits tragen oft auch unterschiedliche Spiele dieselbe Bezeichnung. In den letzten 50 Jahren wurden die meisten der heutigen 200 modernen Varianten erfunden.

Die meisten Mancala Spiele haben zwei, drei oder vier parallel Reihen die je aus einer bis 50 Mulden bestehen. Ein je großes Muldenlager an den beiden Enden, in der die geschlagenen Spielsteine gesammelt werden, gibt es auch bei einigen Varianten. Fünfreihen wie in China, „Laomuzhugi“ genannt oder Sechsreihen wie in Madagaskar, „Katro“ genannt, existieren auch. In den USA (Kalaha) und Deutschland (Congkak Makala / o. Bohnenspiel) sind auch einreihige Mancala Varianten erfunden worden. zum beispiel Atomic Wari, Sowing, 55Stones oder Felandos Congkak Mankala.

Bei den meisten Mancala Varianten geht es darum die meisten Spielsteine zu sammeln oder den Gegner zugunfähig zu machen. Es gibt aber auch Spiele, bei denen der Spieler gewinnt, der als Erster nicht mehr ziehen kann. Bei den Spielen Bao la Kiswahili, Omweso und Kisolo muss eine bestimmte Stellung der Spielsteine auf dem Spielbrett erreicht werden um zu gewinnen.

In den ethnologischen Museen der Welt sind heute viele kunstvoll geschnitzte Mancala Bretter aus Holz ausgestellt. Kinder oder Nomaden graben oft auch bloß Mulden in den Boden und verwenden als Spielsteine Samen, Muscheln oder Kieselsteine.  In Ghana wird erzählt das der König von Denkyira, Ntim Gyakari (1695-1701) goldene Spielsteine benutze als er bei einer Partie Oware ermordet wurde. Seitdem heißt es in Westafrika, dass goldene Steine Unglück bringen und sind verpönt.

Die symbolischen Bedeutungen der traditionellen Mancala Spiele sind bunt und vielfältig in ihrem Dasein. Je nach gesellschaftlichem Hintergrund stehen sie in Verbindung mit dem Wunsch nach Fruchtbarkeit von Frauen, dem stehlen von Rindern, dem fangen von Fischen, dem Regenkult und dem Erwerb von Wohlstand durch Handel. Viele Mancala Varianten haben 12 Spielmulden, welche in manchen Gebieten als die zwölf Monate oder als die zwölf Tierkreise gedeutet werden.

An der Elfenbeinküste, wo es „Awele“ heißt, spielt man es nur tagsüber. Nachts lässt man es draußen stehen, damit die Götter weiterspielen können. In Surinam spielen die Hinterbliebenen eines Verstorbenen „Awari“, vor dem Begräbnis, um den Verstorbenen zu erfreuen. Man glaubte dort, dass nachts die Geister der Toten kämen um mitzuspielen und die Seelen der Lebenden ins Schattenreich zu entführen.